Franz Pleschkou
Eisengießer. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Franz Pleschkou wurde am 29.4.1901 in Kottingbrunn (Niederösterreich) geboren. Er arbeitete als Eisengießer in der Wiener Lokfabrik (Wien-Floridsdorf).
Betriebszellenfunktionär der KPÖ
In der Wiener Lokfabrik war Franz Pleschkou Betriebszellenfunktionär der KPÖ. Er stand in Verbindung mit den aus Frankreich als Fremdarbeiter nach Österreich zurückgekehrten Walter Greif und Josef Meisel.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 20. 6. 1943 wurde Franz Pleschkou verhaftet und am 2. 11. 1944 gemeinsam mit Richard Leopold Haschka und Ing. August Schratzberger (beide hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 5.12.1944 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.
Aus der Anklageschrift vom 30. 8. 1944
„Haschka wurde nach seinen Angaben im Juli 1943 von Pleschkou für die Mitarbeit in der KPÖ geworben, bestimmte seinerseits den Mitangeschuldigten Schratzberger ebenfalls mitzumachen und führte diesen dem Pleschkou zu. Er erhielt zunächst von Pleschkou und später von Schratzberger mehrere kommunistische Zersetzungsschriften, die sämtliche unter anderem die Aufforderung und Anweisungen zur Sabotage der Rüstungsproduktion enthielten.“
Gedenkstein
Sein Name steht auf dem Gedenkstein, der 1949 in der Wiener Lokfabrik enthüllt wurde und sich nun bei der Shopping City Nord (Wien 21, Brünner Straße 57) befindet.
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien